Für meine Packliste bitte auf den folgenden Link klicken :  Packliste Jakobsweg 2015-Ver.04

Zunächst zur Abschreckung und zum Lachen meine „Ausrüstungsgeschichte“ :

Meinen ersten JW 2008 lief ich mit einem wunderbaren 65 Liter Rucksack.
( Man kann ja nie genug Platz haben )
Der war wirklich super zu tragen, ehrlich !!
Nach langem Aussortieren blieben lediglich 15 kilo Gesamtgewicht über.
Kein Problem für einen strammen Burschen.

Damals war ich folgender Überzeugung > unbedingt notwendig sind :
– grosser Metalteller
– Metallbesteck, möglichst schwer und robust
– Tupper-Dose
– Metallbecher
– 3er Steckdose mit langem Kabel
– grosses Handtuch
– 6 Unterhosen
– 3 Paar Ersatzstrümpfe
– 4 Ersatz T-Shirts
– Ersatz Einlegesohlen
– möglichst dicke und schwere Fleecejacke
– Ladegerät für AA-Akkus
….etc.

Mit den anderen Ausrüstungsgegenstände machte das im Jahre 2008 tatsächlich 15 kg !!
Ohne Wasser & Proviant, wohlgemerkt.  Das kam noch dazu.

Ob ich Schmerzen hatte ?  Ein wenig.

Aber ich habe dazugelernt :
Ich werde in diesem Jahr  (2015) unter 8 kg auf dem Weg sein !!
Und da ist noch Luft nach unten !
Man lernt eben dazu  😉

Doch jetzt wird es ernst > die Pilger-Ausrüstung :

1. Rucksack
Marken-Rucksack oder Angebot vom Discounter ?
Ich  (1,82m) habe bisher einen Deuter ACT lite 50+10 Liter ( 1650 gr. ) bevorzugt.
Passt mir optimal, lässt sich gut einstellen und ist sehr gut verarbeitet.
( Das Rucksackgewicht muss auf dem Hüftgurt und damit auf den Hüften liegen, nicht auf den Schultern ! )
Allerdings gibt es auch Pilger die mit Discounterware glücklich geworden sind
und den Camino erfolgreich absolviert haben.

Aber nach Möglichkeit :
In ein Fachgeschäft gehen und mit verschiedenen mit 8 bis 10 Kilos beladenen Rucksäcken
im Laden länger herumlaufen. Einen guten Rucksack spürt man kaum.
Und ein Rucksack, der Person A gut passt, kann Person B unter Umständen
überhaupt nicht passen.
Also probieren, probieren, probieren,.

Einen Faustformel sagt, der gepackte Rucksack darf nur 10 % vom Körpergewicht wiegen.
Noch weniger ist besser.
Darum jedes Teil im Rucksack kritisch darauf untersuchen, ob es wirklich mit muss.
Man glaubt gar nicht, mit wie wenig man auskommt.
Auf meiner ersten Pilgerung 2008 wog mein Rucksack 15 kg !!!
Zuletzt wog er unter 8 kg !!
Denn dazu kommen 1 bis 2 Liter Getränke und die Wegzehrung.

Bedenke :
Spanien ist kein Entwicklungsland !!
Es gibt in fast jedem Dorf Läden (Tienda) und Supermärkte (Supermercado).
Diese Läden haben sich optimal auf die Bedürfnisse der Pilger eingerichtet.

Es gibt auch genug Packlisten im Internet von erfahrenen Pilgern.
Bitte danach richten, der Körper dankt es einem.
Wem der Rucksack immer noch zu schwer ist, der kann sich den Rucksack von Serviceunternehmen zur nächsten Herberge bringen lassen.
Allerdings lehnen einige Herbergen diese Art von Pilger ab, und verweigern ihnen eine Übernachtung.
Es ist auch unfair gegenüber echten Fußpilgern, die den ganzen Tag ihre Ausrüstung getragen haben und dann unter Umständen kein Bett mehr bekommen.

2. Welches Schuhwerk zieht man an ?
In der Regel Knöchelhohe möglichst leichte Wanderschuhe.
Ob völlig aus Leder oder mit GoreTex muss jeder selbst entscheiden.
Es gibt aber auch Pilger , die den Weg mit Walkingschuhen oder Trekking-Sandalen gemeistert haben.
Im Sommer durchaus machbar.
Im Herbst, Winter oder Frühjahr, oder bei starkem Regen und Kälte könnte das jedoch Probleme bereiten.
Die Schuhe müssen gut eingelaufen sein !
Es könnte eine schmerzhafte Überraschung folgen !
Niemals mit neuen Schuhen auf den Weg gehen !
Neue Schuhe sollten eine Nummer grösser gekauft werden, denn die Füße werden
nach langen Etappen grösser.

Übrigens :  Auch Barfußpilger werden gelegentlich gesichtet  !

3. Welches Regenzeug
Es gibt 2 Möglichkeiten sich vor Regen zu schützen :
– 1. Ein Poncho, welcher auch über den Rucksack gezogen wird
– 2. Regenjacke & Regenhose & Regenüberzug über den Rucksack (meine Methode )

Beides hat Vor- und Nachteile.

WICHTIG  :
Mehrere Testmärsche in voller Pilgerausrüstung machen !
Nicht eine halbe Stunde, sondern 5 ,6 oder 7 Stunden.
Wirklich mit voller Ausrüstung, inklusive Wasser & Proviant.

Informationsquellen :
Eine hervorragende Informationsquelle für alles um den Jakobsweg ist die Internetseite Pilgerforum.
Dort gibt es viele gute Infos von sehr erfahrenen Pilgern, die schon einige Pilgerungen hinter sich haben.
Es werden auch Fragen ausführlich beantwortet.

 

Stand 20.11.2016